Armin Klostermann feierte den 70.Geburtstag
06.06.2025 11:23
Seinen 70.Geburtstag feierte am 4.Juni 2025 Armin Klostermann. Er beging ihn, wie wir erfuhren im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder in einer schönen Stadt am bayrischen Main. Wir wünschen ihm alles Gute, vor allem Gesundheit ! In der Historie des TSV Grünbühl ist er zurecht einer der meistgenannten Namen. Seine Karriere als Jugendfußballer krönte er 1973 mit der Bezirksmeisterschaft in der A-Jugend. Bei den Aktiven fasste er schnell Fuß und zeigte sich als beinharter Abwehrspieler. Als es in der Saison 1979/80 gegen Ende der Runde Probleme im Sturm gab, wurde er nach vorne beordert und trug mit 7 Toren in 6 Spielen zum Aufstieg in die Bezirksliga bei. Dieser wurde nach einem 3:1 am letzten Spieltag in Aldingen mit einer Bierwagen-Wanderung nach Grünbühl gekrönt. Am 4.April 1982 musste er nach einer schweren Verletzung im Spiel gegen Neckarweihingen bereits als 26-jähriger seine aktive Karriere beenden. Das Spiel wurde 0:1 verloren und der TSV war (noch) im Aufstiegsrennen in die Landesliga dabei.
Bereits in jungen Jahren wurde Armin Jugendtrainer und Jugendleiter, und als 1982/83 Trainer Lothar Weise nach acht Spieltagen entlassen wurde, übernahm er das Amt des Chefcoachs der Aktiven. Als Trainer der A-Jugend war er bereits sehr erfolgreich gewesen und hatte diese 1980 zum Durchmarsch in die Bezirksstaffel und zum Bezirkspokalsieg trainiert. 1983 wurde der Klassenerhalt mit den Aktiven geschafft. Dennoch holte der TSV mit Rainer Jakesch einen angeblich oberligaerfahrenen neuen Trainer. Der aber erwies sich als Fehlgriff und wurde bereits nach 9 Tagen wieder entlassen. Armin war wieder dran. Zusammen mit Bruno Polziehn begann ab Oktober 1983 eine erfolgreiche Zeit als Trainerduo. 1984 stieg man zwar unglücklich ab, schaffte aber 1985 den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Schweisstreibende Trainingslager in Sonthofen schufen die Basis für zwei weitere gute Jahre. Trotz einer guten Punktebilanz von 26:34 stieg man 1987 extrem unglücklich ab. Highlights gab es in dieser Zeit viele, unter anderem ein Mittwochspiel gegen Leonberg, das Armin, vom Schiedsrichter des Geländes verwiesen, in den 12 Minuten Nachspielzeit vom Golfplatz aus lautstark coachte. Nach dem Abstieg nahm er das Angebot des Bezirksligisten TSV Münchingen an und trainierte diesen. Aber immer wieder zog es ihn zurück zum TSV. Highlight war sicherlich, auch durch eine Umfrage auf der Homepage bestätigt, der Klassenerhalt 1991, als er den aussichtslos das Tabellenende zierenden TSV zur Rückrunde übernahm.
Armin war stets ein großer Verfechter der Förderung der Jugendarbeit. Auch das Ansehen des TSV Grünbühl war ihm ein großes Anliegen. 1998 schaffte er es, erstmals ein Jugendturnier zu organisieren, das anfangs "Wüstenrot Cup", und später "Diezel Cup" hieß, wobei er seinen Arbeitgeber als Sponsor gewinnen konnte. Man fing klein an, aber immerhin hieß der Gegner des TSV Grünbühl im Finale des ersten Turniers VfB Stuttgart. Und am Spielfeldrand konnte man angeregt mit Nationalspieler Karlheinz Förster plaudern. Bei einem Prominentenspiel standen u.a. Bernd Förster und Bernd Klotz auf dem Platz. Mit viel Akribie organisierte Armin fortan die Turniere. Bereits Monate vorher verteilte er Arbeitspläne, die auf vielen Seiten alles auflisteten, was zu schaffen ist, und wer im einzelnen mit Aufgaben betraut ist. Er schuf sich einen Stamm von Helfern im Verein, die fortan ganz schön ran mussten, damit alles klappt.
Als Geschäftsführer kümmerte sich Armin zudem um die notwendigen Sponsoren, auch was unsere Vereinszeitung "sport info“ angeht, die ja quasi mit ihm einen ihrer Väter hatte. Die bestens organisierten Turniere förderten den Ruf des TSV Grünbühl weit über unsere Region hinaus. Mehrere Bundesligisten und auch ausländische Topteams konnten nach Grünbühl geholt werden. Aktionen wie "gegen Rassismus, nicht nur im Sport“ und jahrelange Spenden an die "Sabine-Dörges-Stiftung für krebskranke Kinder und Jugendliche" trugen das ihre dazu bei.
So ganz nebenbei rief Armin 2001 auch noch die Homepage des TSV ins Leben. Dabei stellte er manchmal fest, daß Computer nicht immer Dein bester Freund sind. Ich unterstützte ihn mit der Gestaltung, ehe ich ihm nach ein paar Jahren die Arbeit ganz abnahm.
Bei alledem war der Armin immer darum bemüht, für Geselligkeit zu sorgen. So lud er zum Beispiel einmal nach einer peinlichen Auswärtsniederlage im Biergarten des TSV-Heims zum Spaghettiessen "7 frisst“ bei Vito ein. Das Gesellige pflegte er auch im privaten mit vielen Leuten im Verein. Ich persönlich erinnere mich an viele Freitagabende in den damals neu in Mode kommenden Pilskneipen wie "Alt-Berliner Bierstube", "Joggele", "Zum Urigen" oder "Kuhstall" (in Beihingen); in die Diskotheken ging es raus auf die Dörfer, weil es in Ludwigsburg keine gescheiten gab. Ein Essen mit ihm und Charles Jakob im kleinen spanischen Lokal "La Concha" in Stuttgart neben der Weinsteige war etwas ganz besonderes, ebenso ein gemeinsamer Besuch des Konzerts von Müller-Westernhagen in der Schleyer-Halle. 1989 ging es, drei Wochen vor dem Mauerfall, nach Berlin. Eine Kneipentour mit langen Fussmärschen ist legendär. Als Namen fallen mir ein: "Schloßpark Grill" in Lichterfelde, "Mottenkugel" in Lichterfelde, "Hoppegarten" in Steglitz, "Das Klo" in Charlottenburg, "Zur Henne" in Kreuzberg direkt an der Mauer und zum Abschluß eine Theaterkneipe beim Savignyplatz.
Ich persönlich lernte den Armin bereits so um 1974 herum in der Robert-Franck-Schule am Wirtschaftsgymnasium kennen. Wir hatten zusammen VWL bei Lehrer Hövel im Gebäude Karlstraße. Der hatte einen Fiat 500, und wenn er das Verdeck aufmachte, schaute oben sein Kopf heraus. Turnen gab der Vogt, und der fuhr mit einem Opel GT vor und war damit natürlich unser Star. Sein Haupthobby war die Fußballmanschaft der Schule, zu der auch der Armin gehörte. Und die wurde 1975 württembergischer Schulfußballmeister nach einem Endspielsieg in Leinfelden. Ich war damals öfters mit einer Grünbühler Clique zusammen, zu der unter anderem neben Armin der Juschu Scherer, der Bernd Polziehn, der Golik und der Jasch Orzechowski gehörten. Für ein gutes Jahr wechselte ich, motiviert durch Armin, vom SKV Eglosheim zum TSV und kickte unter Teichmann in der Reserve. 1976 gab es ein rauschendes Gartenfest bei meinem Bruder in Zuffenhausen. 1977 ging ich dann zum Studium nach Berlin. 1985 lotste mich der Armin wieder zum TSV, weil er einen Schreiberling brauchte, der den Charles Jakob unterstützen sollte in dem Vorhaben, eine Vereinszeitung zu gründen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Lieber Armin, noch einmal alles Gute und danke für die langjährige gute Zusammenarbeit. Ich ziehe meinen Hut vor Dir und dem, was Du geleistet hast !
"Nur wer nichts tut, macht keine Fehler", hat er einmal bei einer Jahreshauptversammlung laut verkündet und noch lauter jene zurechtgewiesen, die immer nur meckern, aber selbst nichts tun. Recht hat er.
Auf denen Fotos sehen wir oben links anfangend eines seiner geschossenen Tore für die Aktiven, eines der Presseinterviews, die wir mit ihm führten, eine Zigarre rauchend nach dem Aufstieg 1996 (unter Pippa Zmarlak), die Spendengelder abchecken bei einem Diezel Cup, beim Gewinn des Toto-Lotto-Preises neben Guido Buchwald, eine Spende von Ralph Diezel entgegennehmend, seine Verabschiedung und Ernennung zum Ehrenmitglied im Jahr 2010 und eine Menükarte der Berliner Kneipe "Das Klo".